Du bist schwanger und freust dich auf dein Baby. Du malst es dir aus wie es wohl sein wird mit dem neuen, kleinen Menschen. Du überlegst dir, was du alles brauchen wirst und wie du dein Zuhause umgestalten möchtest. Eine große Veränderung steht dir bevor. Doch eines macht dir Angst. Wie viele gruselige Geschichten du bereits über die Geburten von deinen Freundinnen, Familienangehörigen oder Bekannten gehört hast. Viele erzählen von langen, schmerzhaften Wehen und einer Reihe von Interventionen. Doch ist das wirklich normal? Sind wir Frauen echt dazu verdammt unter der Geburt zu leiden? Ich möchte dir hier 10 Ideen weitergeben, mit denen du dich aktiv auf deine Geburt vorbereitest und damit immer mehr deine Sorgen und Ängste hinter dir lässt.
Noch eines vorab: Eine Geburt muss nicht unbedingt schmerzhaft sein. Es gibt auch jede Menge anderer, positiver Berichte. Das Schmerzempfinden eines Menschen ist immer unterschiedlich. Genauso wie jeder Mensch verschiedene Bedürfnisse hat und jede Geburt anders ist. Es gibt eine Vielzahl an Faktoren, die dazu beitragen, ob eine Frau starke Schmerzen hat. Hierzu zählen unter anderen die Geburtsbegleiter, der Geburtsort und die Einstellung, Erfahrungen und das Mindset der Gebärenden. Hierzu werde ich in einem anderen Beitrag näher eingehen. Doch nun zu meinen 10 Wegen:
1. Lese positive Geburtsberichte oder schaue dir schöne Geburtsvideos an.
Hierbei solltest du dir nur immer wieder bewusst machen: Jede Geburt ist anders! Es ist gut diese Berichte zu lesen oder die Geburtsvideos (zum Beispiel in Youtube nach schönen Geburten suchen) zu sehen, da du dich dadurch auf das Gute fokussierst. Du weist, dass man wunderschön, entspannt und harmonisch gebären kann. Aber es ist nicht deine Geburt. Deine Geburt wird einzigartig.
2. Gehe viel draussen in der Natur spazieren, am besten irgendwo am Wasser.
Durch das Spazieren hält man sich fit und gesund. Mama und Baby im Bauch werden von der frischen Luft gut versorgt. Gerade ausgedehnte Waldspaziergänge fördern die Durchblutung und die Verdauung und wirkt sich positiv auf Psyche, Herz und Immunsystem aus. Doch das wichtigste: Du hast Zeit und eine wunderschöne Umgebung um in dich zu gehen. Um dich mit deinem Baby zu verbinden oder dir bewusst zu werden, was du möchtest. Außerdem wirken Spaziergänge in der Natur einer Studie zufolge entspannend und ausgleichend. Sie heben die Stimmung an und verbessern das Selbstwertgefühl. Liegt der Weg an einem Fluss, Bach oder See wird die Wirkung noch verstärkt. Eine entspannte, in sich ruhende und verbundene Mutter wird es auch während der Geburt einfacher haben sich auf sich selbst und ihr Baby zu konzentrieren.
3. Gehe so oft du kannst in die tiefe Hocke und in den Vierfüßlerstand und achte auf eine aufrechte Körperhaltung.
Viele Naturvölker haben sehr einfache, entspannte und schmerzfreie Geburten. Sie sitzen aber auch nicht wie wir auf Stühlen oder auf Sofas. Sie sitzen die meiste Zeit in der Hocke. Somit kannst du auch versuchen, so oft es geht in die Hocke zu gehen. Anstatt dich zu bücken um etwas aufzuheben, kannst du ganz einfach in die Hocke gehen. So kannst du es dir ganz leicht angewöhnen und diese Stellung in deinen Alltag integrieren. Du kannst auch bewusst ein paar Minuten in der Yogaasana „Malasana – die Gebetshaltung“ verweilen.
Wenn du kannst gehe täglich ab und zu in den Vierfüßlerstand. Das hilft dem Baby, um in die richtige Geburtsposition zu kommen.
Auf eine aufrechte Körperhaltung sollten wir immer achten. Doch in der Schwangerschaft mit zunehmenden Gewicht im Bauch wird das natürlich schwerer. Somit solltest du hier noch mehr auf deine Haltung achten.
4. Bewege dich sanft, mit Hilfe von Yoga, Bauchtanz oder schwimmen gehen.
Yoga ist eine Kombination aus Bewegung, Atemübungen und Entspannung. Durch Yoga lernst du deinen Körper besser kennen und kannst dich und deinen Körper optimal auf die Geburt vorbereiten.
Bauchtanz kannst du zwischendurch gerne mit Musik ausüben oder immer wieder wenn du stehst leicht die Hüften kreisen. Dies macht deine Hüften beweglich und zeigt deinem Baby den Weg ins Becken. Außerdem bekommt man beim Tanzen zu guter Musik gute Laune und baut Stress ab.
Schwimmen ist in der Schwangerschaft ideal. Du arbeitest hierbei an deiner Kondition, regst deinen Kreislauf an und kräftigst deine Muskeln. Auch die in der Schwangerschaft viel beanspruchten Gelenke, Bänder und Sehnen werden hierbei sanft betätigt.
5. Überprüfe deine Glaubenssätze.
Ganz wichtig für eine Geburt ist das Mindset. Somit ist es sinnvoll sich mit seinen blockierenden Glaubenssätze auseinanderzusetzen. Glaubenssätze sind Sätze, die wir durch unsere eigenen Erfahrungen oder von wichtigen Menschen (wie z.B. den Eltern) übernommen haben. Sie sind Verallgemeinerungen, die unser Leben stark beeinflussen.
Nehme dir hierfür genügend Zeit. Gehe an einen Ort, an dem du deine Ruhe hast und an dem du dich wohl fühlst und schreibe dir alles auf, wie du über Geburten denkst. Was kommt dir in den Sinn? Lege eine Mindmap an. Dasselbe tust du nun auch über dich. Wie denkst du über dich? Nachdem duch auch hierzu eine Mindmap erstellt hast kannst du nun die negativen Glaubenssätze ablesen. Nun schreibe dir die negativen Glaubenssätze auf und erweitere oder verändere sie so, dass sie zu positiven Glaubenssätze werden.
Beispiel:
„Eine Geburt ist schmerzhaft.“ (negativ)
„Eine Geburt ist manchmal schmerzhaft.“ (verändert)
„Eine Geburt ist kraftvoll.“ (ins positive verändert)
Schau dabei, dass das Veränderte für dich stimmig ist. Wenn nicht verändere den Satz weiter, bis er für dich passt.
6. Arbeite mit Affirmationen.
Deine positiven Glaubenssätze kannst du nun als Affirmationen nutzen. Außerdem kannst du dir weitere passende Affirmationen aufschreiben, wie zum Beispiel: „Ich öffne mich und lasse los.“.
Diese Affirmationen kannst du dir zum Beispiel auf kleinen Zetteln oder Kärtchen aufschreiben und überall hinhängen, wo du sie oft siehst. Oder du nimmst sie dir auf und hörst sie dir an, baust Sie in deine Meditationen ein oder sagst sie dir morgens und abends ein paarmal vor dem Spiegel. Finde die für dich stimmige Methode.
7. Erstelle dir ein Visionboard.
Ein nützliches Hilfsmittel zur Vorbereitung deines Mindsets auf die Geburt ist ein Visionboard. Dieses kannst du dir nach Lust und Laune gestalten. Du kannst (so wie ich es gemacht habe) deine Affirmationen aufschreiben und diese schön bunt und mit kleinen Bildern oder Symbolen verzieren, passende Bilder ausschneiden und aufkleben oder selber malen, oder eine Mischung aus allem verwenden. Alles was dich berührt und deine Gedanken positiv beeinflusst darf drauf. Nun solltest du dein persönliches Kunstwerk dort aufhängen, wo du es jeden Tag sehen kannst. Wenn möglich, richte dir gegen Ende der Schwangerschaft jeden Tag 30 Minuten Zeit nur für dich ein und schau dir dein Bild an und stell dir dabei deine Traumgeburt dabei vor. Wenn du dies an 21 aufeinanderfolgenden Tage gemacht hast, hat sich dein Bild von einer schönen Geburt gut verankert.
8. Meditiere regelmäßig.
Versuche jeden Tag zu meditieren. Welche Art der Meditation du wählst bleibt dir überlassen. Du kannst entweder für dich in Stille oder mit Hintergrundsmusik ruhig sitzen oder eine geführte Meditation, Traumreise, Entspannungsgeschichte oder ähnliches anhören. Dafür gibt es jede Menge Meditationen zu kaufen oder kostenlos auf Youtube oder anderen Seiten (wie zum Beispiel dieser hier).
9. Buche dir einen ganzheitlichen Geburtsvorbereitungskurs und lies gute Bücher zum Thema Geburt.
Mittlerweile gibt es so viele tolle Kursangebote, dass bestimmt für jede Frau ein passender dabei ist. Ob Hypnobirthing, Flowbirthing oder sonst ein Kurs. Die Auswahl ist groß. Auf dem Flowbirthing-Portal wirst du sicher fündig.
Auch gibt es so viele tolle Bücher. Die die ich dir Empfehlen kann findest du hier.
10. Mache dir Gedanken darüber WO und mit WEM du dein Baby zur Welt bringen möchtest.
Dies sind essentielle Fragen über die du dir am besten gleich zu Beginn der Schwangerschaft Gedanken machen solltest. Schreibe hierfür Pro- und Contra-Listen und informiere dich gut über alle Möglichkeiten. Was fühlt sich für dich gut an?
Auch mit dem Geburtspartner muss alles stimmen. Kannst du dich vor deiner Begleitperson so richtig gehen lassen? Ist dir nichts peinlich vor ihm oder ihr? Während der Geburt kommst du nur in den Flow, wenn du alles ausblenden kannst. Somit ist es auch wichtig mit deiner Begleitperson bereits vor der Geburt über deine Wünsche und Bedürfnisse zu reden. Am besten machst du mit ihm oder ihr aus, dass er oder sie einfach das tun soll, was du im Moment brauchst, denn auch du kannst nie wissen, was du während der Geburt benötigst. Auch musst du dir überlegen, ob du eine Beleghebamme, eine Hausgeburtshebamme, eine Doula oder sonst wen dabei haben möchtest. Dabei solltest du immer alles mit deinem Gefühl abgleichen.
Dies waren meine 10 Wege zu einer schönen Geburt. Jedoch habe ich das wichtigste noch nicht erwähnt: Tu während der Schwangerschaft das was sich für dich gut anfühlt. Lerne deinen Körper kennen und auf ihn zu hören. Gönne dir bewusst Auszeiten und Entspannung. Gehe in dich und frag dich was du wirklich willst. Dein Leben wird sich mit einem Baby bzw. weiteren Baby wieder grundlegend ändern, somit ist eine Schwangerschaft immer ein Grund, dein Leben nachhaltig zu reflektieren und wieder bei dir anzukommen. Dir selbst Zeit für dich einzuräumen, um das zu tun, was dir wirklich Spaß macht.