Januar 2017. Ich war hochschwanger. Ende Februar sollte unser erstes Kind zur Welt kommen. Wir waren voller Vorfreude auf unser Babymädchen. Wie wird sie sein? Wie sieht sie aus? Vorallem: Wie wird die Geburt verlaufen?
Trotz unserer Entscheidung zur Alleingeburt habe ich doch nach einer Hausgeburtshebamme als Backup gesucht. Leider gab es keine, da wir in einem kleinen „Kuhkaff“, weit weg von einer Großstadt leben und es hier sehr wenige Hausgeburtshebammen gibt. Doch das war auch ok. Unser Vertrauen in mich, meinen Körper und unser Baby wuchs von Tag zu Tag mit jeder neuen Information. Das Buch, das mein Mindset für die Geburt gestärkt hatte, möchte ich euch heute hier vorstellen: “Meisterin der Geburt” von Jobina Schenk*.
Wie ich zu dem Buch „Meisterin der Geburt“ kam
Am 2. Januar hatte ich einen Termin bei meinem Frauenarzt. Genau an diesem Tag fing es heftig an zu schneien. Alle Straßen waren zugeschneit und voller Blitzeis. Absagen konnte ich den Termin nicht, da die Praxis nicht regulär geöffnet hatte und das Telefon abgestellt war. Doch unser Frauenarzt war etwas mehr wie 30 Kilometer von uns entfernt. Wir entschlossen uns trotzdem hinzufahren. Doch dies stellte sich als einen großen Fehler heraus. Mein Mann fuhr höchstens 50 km/h und trotzdem glitt er in einer lang gestreckten Kurve kurz vor dem Nachbarsdorf einfach weiter geradeaus und fuhr somit direkt ins Gebüsch auf der linken Seite. Unser Auto rutschte seitlich gegen einen Baum. Die ganze Fahrerseite war eingedrückt. Der Oberarm meines Mannes war einmal komplett durchgebrochen. Er wurde in die Intensivstation gebracht und ich in ein anderes Krankenhaus gefahren, damit ich ebenfalls untersucht werden konnte. Dem Baby und mir ist zum Glück nichts passiert. Ich hatte ein paar große blaue Flecken und Prellungen.
Ich war so froh, dass uns nichts Schlimmeres passiert ist. Doch es war so komisch, nun ohne meinen Mann zu sein bzw. zu schlafen. Wir waren echt selten nachts getrennt. Da mir mein Körper durch die Prellungen auch schmerzte, gönnte ich mir viel Ruhe im Bett, wenn ich nicht gerade bei meinem Mann im Krankenhaus war.
Diese Bücher las ich zuvor
Gleich in der ersten Nacht entschied ich mich dazu mir ein neues Buch (damals auf meiner Kindle App auf dem Handy) zu kaufen. Zur Geburtsvorbereitung hatte ich davor „Die selbstbestimmte Geburt“ von Ina May Gaskin* und „Mama werden mit Hypno Birthing“ von Bianca Maria Heinkel & Jhari Gerlind Kornetzky* gelesen und aus letzterem, neben Schwangerenyoga via Youtube, regelmäßig die Übungen durchgeführt. Diese beiden Bücher sind ebenfalls sehr empfehlenswert – sie haben mein Wissen ausgeschmückt und ich konnte mich mit harmonischen Geburtsberichten aus der Geburtsfarm von Ina May Gaskin positiv auf meine Geburt einstimmen. Außerdem laß ich das Buch „Artgerecht“ von Nicola Schmidt*: Dieses Buch stückte mich mit dem Wissen aus, das ich für die erste Zeit mit Kind brauchen konnte. Aber auch über die Schwangerschaft und die Geburt gibt es einen tollen Bereich in diesem Buch.
Ich fühlte mich also in meinem praktischen Wissen sehr gut vorbereitet auf die Geburt. So öffnete ich meinen Kindle eBook Shop und mir sprang das Buch „Meisterin der Geburt“ entgegen. „Das Selbstcoaching-Buch für mehr Geburtslust & Selbstermächtigung“ prangte auf dem Titelbild. Total interessant – „Das muss ich lesen!“ dachte ich mir. Und das Buch enttäuschte mich nicht. Es zog mich in seinen Bann und innerhalb von drei Tagen hatte ich das komplette Buch verschlungen. Ich glaube so schnell habe ich noch nie ein Buch gelesen. Die Übungen holte ich natürlich später nochmal heraus und arbeitete aktiv mit ihnen.
Ich liebe Persönlichkeitsentwicklung – und die kam in diesem Buch definitiv nicht zu kurz. Dieses Buch gab mir tiefe Einsichten und Erkenntnisse über mich selbst und ich löste viele Themen damit auf. Als ich kurz vor der Geburt stand und mir Zweifel und Ängste hochkamen, schlug ich das Kapitel mit der Angst auf und las darin. Das hat mich immer wieder bestärkt. Das erste Mal in meinem Leben befasste ich mich aktiv mit meinem Mindset. Ich hatte schon vorher in einem Verkaufsseminar etwas von Glaubenssätze gehört und auch schon die ein oder andere geführte Meditation oder Hypnose mit gemacht, aber dies nie aktiv, über einen längeren Zeitraum praktiziert. Nun setzte ich mir einen bestimmten Fokus (geplante, schmerzarme Alleingeburt beim ersten Kind) und richtete mein Mindset jeden Tag darauf ein, mittels Meditationen, einem speziellen Visionboard und passenden Affirmationen. Ich setzte mich mit meinen Sorgen, Ängsten und Blockaden auseinander und löste sie auf. Den neu entstandenen Raum füllte ich mit Zuversicht, Vertrauen und einem Gefühl für mich selbst und meinen Körper. Ich stärkte gezielt meine Intuition und meinen Mutterinstinkt.
Mein Fazit zu dem Buch "Meisterin der Geburt":
Ich kann nun schwer sagen, welches dieser Bücher mir am Meisten geholfen hat für meine Geburten. Ich denke es ist die Mischung aus allen und meine Bereitschaft, mich für das Ganze zu öffnen und mit den Herausforderungen zu wachsen. Jedoch hat mir dieses Buch geholfen mich ganzheitlich weiterzuentwickeln und vor allem mich selbst kennenzulernen. Die persönlichen Fragen, regen dich an, dich selbst zu reflektieren. Und dies kannst du ganz ungeniert tun, da du es niemanden zeigen musst. So kannst du tief in dein Inneres blicken und erkennen, wo genau du noch hinschauen musst. Ich lernte Dinge, die ich auch jetzt noch anwende. Nur eben für ein anderes Ziel (Visionboard, Meditation, Fokus setzen usw.).
Natürlich ersetzt das Buch keine 1-zu-1-Betreuung in einem persönlichen Coaching oder in einem Kurs, da erzielt man selbstverständlich nochmal ganz andere Effekte, je nachdem, wie sehr du auf weitere Hilfe angewiesen bist. Dies variiert ja von Mensch zu Mensch. Jedoch würde ich auch dieses Buch jeder Schwangeren ans Herz legen, egal, ob sie sich eine Klinikgeburt, eine (Geburts-) Hausgeburt oder sogar eine Alleingeburt wünscht. Du kannst dir mit diesem Buch so viel erarbeiten, wenn du dich wirklich darauf einlässt und dich mit den Übungen und Fragen auseinandersetzt. Auch die Informationen sind unschlagbar. Es hat meinen Weg zur Meisterin meiner eigenen Geburt auf jeden Fall stark geprägt und ich bin dankbar, dass mir dieses Buch noch kurz vor Ende meiner Schwangerschaft in die Hände gefallen ist.
Über die Auorin:
Nachdem die gelernte medzinische Fachangestellte Jobina Schenk die intervenierte, schmerzhafte und „gewaltsame“ Geburt ihrer Freundin in einem Krankenhaus begleitete, entschloss sie sich, dass ihr erstes Kind nicht in einer Klinik geboren werden würde. Sie wollte am liebsten eine Hausgeburt. Doch da sie nur negative Geburtsberichte aus ihrem Umfeld mitbekommen hatte, dachte sie, dass eine Geburt viel zu laut wäre und wollte dies ihren Mitbewohnern in ihrem Haus nicht zumuten. So entschied sie sich für ein Geburtshaus mit einer tollen Hebamme. Doch da sich diese im schichtweisen Bereitschaftsdienst mit ihren Kolleginnen befand, wirkte schon allein das Druck auf sie aus. Außerdedm darf ein Geburtshaus eine Geburt nur bis zu 14 Tage nach dem errechneten Termin begleiten. Somit folgten alle möglichen Maßnahmen zur natürlichen Geburtseinleitung, die man selber Zuhause durchführen kann. Als allerletzte Chance gab es dann den Rizinus-Cocktail zur Einleitung. Als sie heftige Wehen bekam fuhr sie ins Geburtshaus, in dem es ihr dann total unwohl wurde, da sie sich von allen beobachtet gefühlt hatte. Es gab noch weitere Störfaktoren, die ihre erste Geburt zu einem nicht ganz so schönen Erlebnis machten.
Bei ihrer nächsten Schwangerschaft fünf Jahre später machte sie alles anders. Sie war mittlerweile ausgebildete Therapeutin/Coach und entschied sich gegen eine Schwangerenvorsorge und gegen eine Betreuung bei der Geburt. Somit wurden ihre nächsten beiden Kinder schmerzfrei von ihr allein mit ihrem Mann geboren. Die Geburtsberichte kann man übrigens mit vielen anderen tollen Alleingeburtsberichten auf ihrer Homepage nachlesen. Man kann dort auch einen Fragebogen ausfüllen, wenn man eine Alleingeburt hatte. Jobina wertet damit die Alleingeburten eines Jahres aus. Diese Berichte finde ich ebenfalls sehr interessant zu lesen. Man findet diese ebenfalls auf ihrer Homepage.
Ich habe mir das Buch damals als Kindle-Edition gekauft. Die liebe Jobina hat mir ein Exemplar in Druckversion zugesendet für diesen Beitrag. Es ist eine Herzensempfehlung von mir an jede Schwangere.